Köln gedenkt in großer Zahl der Opfer von Srebrenica
Köln, 06.11.2024 – Rund 120 Menschen kamen am 05.11.2024 in der Zentralmoschee Köln zusammen, um der Opfer des Völkermords von Srebrenica zu gedenken. Die Veranstaltung, organisiert vom MoscheeForum und der Bosnischen Islamischen Kulturgemeinschaft Köln, bot einen würdigen Rahmen, um der Toten zu ehren und ein Zeichen gegen Hass und Intoleranz zu setzen.
In seiner einleitenden Rede unterstrich Murat Şahinarslan, Direktor des MoscheeForums, die Bedeutung des Gedenkens: „Indem wir heute Abend gemeinsam gedenken, mahnen und lernen, tragen wir dazu bei, dass die Opfer des Bosnienkrieges nicht vergessen werden.“ Şahinarslan betonte die Notwendigkeit, die Erinnerung an Srebrenica wachzuhalten, um zukünftige Gräueltaten zu verhindern und eine friedliche Koexistenz aller Menschen zu fördern.
Der Völkermord von Srebrenica: Im Sommer 1995, während des Bosnienkrieges, verübten bosnisch-serbische Truppen unter Führung von Ratko Mladic in der vermeintlich sicheren UN-Schutzzone Srebrenica ein Massaker an über 8.372 bosnischen Muslimen, hauptsächlich Männern und Jungen. Dieses Verbrechen wurde von internationalen Gerichtshöfen als Völkermord eingestuft.
Eine Veranstaltung voller Emotionen: Die Veranstaltung in Köln bot ein vielfältiges Programm, das die Teilnehmerinnen und Teilnehmer emotional berührte. Ein eindrucksvoller Dokumentarfilm veranschaulichte die Gräueltaten, während die persönlichen Zeugnisse der Überlebenden Dr. Fatima Dautbašić-Klempić, Hasan Hasanović und Nedzad Osmic den Abend zu einem bewegenden Erlebnis machten. Ihre Geschichten unterstrichen die Bedeutung von Menschlichkeit und Toleranz.
Ein Zeichen der Hoffnung: Die große Resonanz auf die Veranstaltung zeigt, dass das Thema auch heute noch viele Menschen bewegt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen aus verschiedenen Kulturen und Religionen und betonten die Wichtigkeit des interreligiösen Dialogs. Die Zentralmoschee Köln bot den passenden Rahmen für diese Gedenkveranstaltung. Als Ort der Begegnung und des interreligiösen Dialogs ist sie ein Symbol für Toleranz und Respekt.
Das MoscheeForum sieht sich in seiner Aufgabe bestätigt, interreligiösen Dialog zu fördern und ein Zeichen für Frieden und Toleranz zu setzen. Die Veranstaltung in Köln ist ein wichtiger Beitrag dazu, die Erinnerung an Srebrenica wachzuhalten und die Gesellschaft für die Herausforderungen der Gegenwart zu sensibilisieren.
Hintergrund zum Bosnienkrieg: Der Bosnienkrieg (1992-1995) war ein brutaler ethnischer Konflikt, der auf dem Zerfall Jugoslawiens folgte. Die serbischen Kräfte strebten nach einer ethnisch reinen serbischen Republik und verübten zahlreiche Kriegsverbrechen, darunter die Belagerung von Sarajevo und den Völkermord von Srebrenica.
Bedeutung des Gedenkens: Das Gedenken an Srebrenica dient dazu, die Opfer zu ehren, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen und sicherzustellen, dass solche Gräueltaten niemals wieder geschehen. Es ist auch ein wichtiger Beitrag zur Versöhnung und zum Aufbau einer friedlichen Zukunft in Bosnien und Herzegowina.