Nachbarschafts-Iftar 2024 “40 Jahre Zentralmoschee Köln | 5 Jahre MoscheeForum”

Nachbarschafts-Iftar 2024 “40 Jahre Zentralmoschee Köln | 5 Jahre MoscheeForum”

Anlässlich des 40 jährigen Bestehens der Zentralmoschee Köln und dem 5 jährigen Bestehen des MoscheeForums hat das MoscheeForum am 21.03.2024 zum Nachbarschafts-Iftar eingeladen. Der Einladung sind über 200 Gäste, überwiegend deutscher, türkischer und anderer Nationalitäten, nachgekommen.
Auf dem traditionellen Nachbarschafts-Iftar, welches zum fünften Mal ausgetragen wurde, begann nach der Rezitation des Heiligen Korans mit der Begrüßungsrede Herr DITIB-Vorsitzende im Bundesverband Dr. Muharrem Kuzey. In seiner Rede betonte Herr Kuzey die Nachbarschaftsrechte im Islam und sagte “Der Ramadan nimmt einen sehr wichtigen Platz in unserem religiösen und gesellschaftlichen Leben ein. Es ist der Monat des Korans, der Gottesdienste und der Moscheen. Für Muslime ist der Ramadan ein Monat der Freude, der inneren Einkehr und des Friedens. Hier und heute erleben wir den Ramadan in vollen Zügen mit familiären und nachbarschaftlichen Zusammenkünften”.
 
 
Die 40-jährige Nachbarschaftstradition der DITIB
Das 40-jährige Bestehen der DITIB sei eine 40-jährige nachbarschaftliche Tradition, sagte Kuzey: “Unsere Moschee steht seit 40 Jahren allen Menschen in Köln-Ehrenfeld offen und ist nicht nur die Moschee der Muslime, sondern die Moschee aller Kölnerinnen und Kölnern. Unser neues Moscheegebäude hat den Tourismus in der Stadt durch die Durchführung verschiedener Veranstaltungen bereichert. Beim Iftar-Essen in der Zentralmoschee kommen wir zusammen, um gemeinsam Verantwortung zu übernehmen, Solidarität zu üben und gemeinsam für die Gemeinschaft zu leben. Dies ist eine individuelle Verpflichtung zur Solidarität und zur Gesellschaft, eine soziale Verantwortung. Sowohl der Ramadan als auch unsere religiösen Feste sind wichtige Monate, um die Ethik der Nächstenliebe und des Friedens zu stärken. Und wir alle gehören zueinander als unverzichtbare Teile dieser Gesellschaft in ihrer Vielfalt”.
 
Vielfalt ist der Reichtum der Gesellschaft
Kuzey wies darauf hin, dass der 21. März auch der Internationale Tag zur Beseitigung des Rassismus ist, und sagte: “Wir betonen, dass Rassismus und Diskriminierung sowohl für Gesellschaften als auch für Einzelpersonen zerstörerisch sind. Wir brauchen eine Kultur der Toleranz und Wertschätzung, denn die Vielfalt ist der Reichtum einer Gesellschaft”.
 
Die Zentralmoschee ist ein wichtiger Aktivposten für den Kölner-Tourismus
Mit Blick auf die Bedeutung der Kölner Zentralmoschee und ihren Erfolg bei den Besucherzahlen sagte Kuzey: “Seit der Eröffnung der Zentralmoschee im Jahr 2017 haben rund 3900 Gruppen und mehr als 170 Tausend Besucher Sie besucht. Im Jahr 2023 wurden Moscheeführungen für 22.323 Besucher angeboten. Dieses Moscheegebäude ist nicht nur für unsere Gemeinde, sondern auch für die Stadt Köln und den Kölner Tourismus ein wichtiger Gewinn. Ich danke der Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker, die seit zwei Jahren den Gebetsruf aus Lautsprechern freitags in Köln zulässt. Die speziell für den Ramadan angefertigten Dekorationen und Beleuchtungen auf den belebten Straßen Kölns und Frankfurts sind ein wichtiger Schritt, um zu zeigen, dass die Muslime zu dieser Stadt und diesem Land gehören.”
 
Ramadan ist wichtig für den Dialog mit der Stadtgesellschaft
Bettina Baum, Leiterin des Amtes für Integration und Vielfalt der Stadt Köln, die am Iftar teilnahm, sagte, dass mit dem MoscheeForum die DITIB große Anstrengungen unternommen habe, sich der Stadtgesellschaft zu öffnen und in einen Dialog mit der Stadtgesellschaft zu treten, und dass sie das heutige Iftar als eine wichtige und gute Gelegenheit für den Dialog mit der Stadtgesellschaft betrachte.
 
Die Stadt Köln ist ein gelungenes Beispiel für Vielfalt und gesellschaftlichen Zusammenhalt
Baum sagte, dass DITIB 1984 in Köln gegründet wurde und ein Teil der Vielfalt der Stadt geworden ist: “Mit dem Arbeitsabkommen zwischen Deutschland und der Türkei im Jahr 1961 kamen viele Arbeiter aus der Türkei und anderen Ländern nach Köln. Viele von ihnen sind dauerhaft geblieben, und das ist gut so: Die Menschen haben ihr ganzes Leben hier verbracht, hier gearbeitet, Familien gegründet, ihre Kinder sind hier zur Schule gegangen. Und viele Menschen sind hiergeblieben und wurden Teil dieser gemeinsamen Gesellschaft. Unsere Stadt ist, wie fast alle Städte in Deutschland, eine Stadt der Vielfalt geworden, der Vielfalt der Herkunft, der Vielfalt des Lebensstils und der Vielfalt der Religion.”
 
Die Achtung der Menschenrechte ist Kölns gemeinsames Bestreben
Baum betonte, dass der Internationale Tag zur Beseitigung des Rassismus die Bedeutung der Achtung der Menschenrechte und der Vielfalt hervorhebe: “Heute sollten wir alle für dieses Thema sensibilisiert sein. Wir müssen deutlich machen, dass der Kampf gegen Rassismus, Ausgrenzung und Diskriminierung wirklich eine gemeinsame Anstrengung erfordert. Das diesjährige Motto „Menschenrecht für Alle“ macht deutlich, dass die Grundrechte eines jeden Menschen, geachtet und geschützt werden müssen und unter keinen Umständen verhandelbar sind. Als Stadtverwaltung setzen wir uns gegen Rassismus ein und unterstützen diese Bemühungen bei diesem Iftar. Denn wir alle wollen, dass unterschiedliche Religionen, unterschiedliche Kulturen und unterschiedliche Lebensweisen in Köln friedlich zusammenleben.
Das heutige nachbarschaftliche Iftar ist für mich ein Zeichen des Respekts und der Wertschätzung gegenüber anderen Religionen und Glaubensgemeinschaften, es spiegelt den Geist des Ramadans wider und hat eine besondere Bedeutung, weil es uns die Möglichkeit gibt, uns kennenzulernen, zu verstehen und einander zu begegnen. Ich danke Ihnen für Ihre Gastfreundschaft.”
 
Kölner Zentralmoschee, Treffpunkt für kulturelle und religiöse Vielfalt
Murat Şahinarslan, Direktor des MoscheeForums, erklärte, dass man heute an diesem Ort die Vielfalt der Kulturen, Religionen und Ethnien zusammen sehe und dass das Interesse am Besuch der Moschee mit dem Neubau der Kölner Zentralmoschee weltweit gestiegen sei. Şahinarslan erklärte, dass die Zentralmoschee eine große Zahl von Besuchern aus den europäischen Nachbarländern sowie aus Asien empfängt, die sich sowohl für die Architektur der Moschee als auch für das muslimische Leben in Köln interessieren. Weiterhin ergänzte Herr Şahinarslan, dass das MoscheeForum neben Ihren Angeboten im Bereich Gesellschaft, Religion, Kunst und Kultur, auch mit seinen über 70 ausgebildeten Moscheeguides und den 15 ehrenamtlichen Aufsichtspersonal für die Fachbibliothek für Islamische Studien an der Zentralmoschee Köln gleichzeitig Ausbilder und Förderer des ehrenamtlichen Engagements ist. Bundesweit habe das MoscheeForum bereits in sechs Bundesländern die Ausbildung zum Moscheeguide koordiniert.
Nach den Reden wurde das Iftar-Programm mit einem Musikkonzert fortgesetzt und endete mit dem Fastenbrechen, dem Abend Adhan und dem Gebet.