Am Freitag, den 3. Oktober 2025, öffnet die Kölner Zentralmoschee ihre Türen zum Tag der offenen Moschee (TOM). Seit 29 Jahren ist dieser Tag ein Symbol für Gastfreundschaft, Dialog und Begegnung. Unter dem diesjährigen Motto „Religion und Ethik: Glaube als Kompass der Menschlichkeit“ lädt das MoscheeForum alle Kölnerinnen und Kölner herzlich ein, diesen besonderen Tag mitzuerleben.
Das Programm beginnt am Vormittag mit einer Auftaktveranstaltung im Gebetssaal. Nach einer kurzen Begrüßung und einer Koranrezitation folgen Grußworte, unter anderem vom DITIB-Bundesverband sowie von der Stadt Köln. Den gesamten Tag über werden Führungen durch den Kuppelsaal der Moschee angeboten, die Einblicke in die Architektur, die Symbolik und die religiöse Praxis geben.
Begleitend dazu erwartet die Besucherinnen und Besucher ein vielfältiges Rahmenprogramm. In der Fachbibliothek für Islamische Studien können Koranübersetzungen in verschiedenen Sprachen und zahlreiche weitere Werke entdeckt werden. Unter dem Titel „Frag den Imam“ besteht die Möglichkeit, mit einem Religionsgelehrten ins Gespräch zu kommen, Fragen zum Islam zu stellen und über aktuelle Themen zu diskutieren. Zudem zeigt eine Ausstellung die wechselvolle Geschichte der Kölner Zentralmoschee. Ergänzt wird das Programm durch Filmvorführungen der Werke „Kısmet I & II“ von Merve Uslu-Ersoy, die anschließend auch für ein Podiumsgespräch zur Verfügung steht. Für das leibliche Wohl sorgen kulinarische Angebote im DITIB-Center.
Die Gäste sind zum Nachmittagsgebet mit anschließender Koranrezitation und Übersetzung am Nachmittag herzlich willkommen.
Der Tag der offenen Moschee ist eine Einladung an alle Kölnerinnen und Kölner, sich ein eigenes Bild von der Moschee, den Menschen und ihrer gelebten Religion zu machen. Ziel ist es, Vertrauen aufzubauen, Fragen zu beantworten und Brücken zu schlagen. Religion verstehen wir nicht als Rückzug, sondern als Beitrag: als Ethik, die die Würde des Menschen schützt, als Motivation, Verantwortung zu teilen, und als Quelle für Zusammenhalt in unserer vielfältigen Stadt. Gemeinsam wollen wir am 3. Oktober ein Zeichen für ein offenes, faires und verlässliches Miteinander in Köln setzen.
Die Veranstaltung findet in der Kölner Zentralmoschee an der Venloer Straße 160 in Ehrenfeld statt und dauert von 9:00 bis 18:00 Uhr.
Highlights:
Moscheeführungen (Kuppelsaal)
09:00 | 09:45 |11:05 | 14:30 | 15:15 | 16:50 | 17:30 |
Auftaktveranstaltung im Gebetssaal
-
- 10:20 Uhr – Begrüßung
- 10:25 Uhr – Koranrezitation
- 10:30 Uhr – Grußworte (u. a. DITIB-Bundesverband, Stadt Köln)
Rahmenprogramm
-
- Ausstellung „Zeitreise Zentralmoschee Köln“
- Offener Gesprächskreis „Frag den Imam“ (09:00–12:30 & 14:30–18:00 Uhr)
- Filmvorführungen „Kısmet I & II“ von Merve Uslu-Ersoy mit anschließendem Podiumsgespräch (15:10–16:00 Uhr)
- Bibliothek & Fachsammlung Islamische Studien
- Kulinarische Angebote im DITIB-Center
Gebete
-
- 13:26 Uhr – Freitagsgebet (aufgrund des Feiertags und der erwarteten hohen Besucherzahlen zum Freitagsgebet ist stille Teilnahme nicht möglich)
- 16:30 Uhr – Nachmittagsgebet mit Koranrezitation & Übersetzung (stille Teilnahme möglich)
Religion und Ethik: Glaube als Kompass der Menschlichkeit
Link zur Broschüre: TOM Broschüre 2025
Der Glaube ist für uns ein unschätzbares Gut, eine Quelle der Kraft und Orientierung, die unser Leben bereichert und trägt. Er schenkt Halt in schwierigen Zeiten und motiviert uns, Verantwortung für uns selbst, unsere Mitmenschen und unsere Umwelt zu übernehmen. Diese Haltung ist tief im Herzen des Islams verwurzelt und zeigt sich im Alltag, in der Familie, im Beruf und in der Nachbarschaft.
In einer Welt, die von Unsicherheiten, Konflikten und Herausforderungen geprägt ist, brauchen wir Werte, die uns Orientierung geben. Oft stehen wir vor Situationen, die uns zweifeln lassen, und fragen uns, wie wir Menschlichkeit und Zusammenhalt bewahren können. Der Glaube bietet hier einen Kompass, der uns leitet und uns hilft, den Blick auf das Gute nicht zu verlieren.
Am diesjährigen Tag der offenen Moschee (TOM) wollen wir zeigen, welchen Beitrag der Glaube für ein gutes Miteinander in unserer Gesellschaft leistet. Deshalb steht der TOM in diesem Jahr unter dem Motto: „Religion und Ethik: Glaube als Kompass der Menschlichkeit“.
Der Tag der offenen Moschee ist seit vielen Jahren eine Gelegenheit, Gastfreundschaft, Dialog und Verantwortung zu leben. Unsere Moscheen sind lebendige Orte des Gebets, der Bildung, der Beratung und der Nachbarschaft. Hier zeigt sich, wie der Glaube nicht nur privat, sondern auch gesellschaftlich wirksam wird. Religion ist kein Rückzugsort, sondern eine Kraft, die in die Gesellschaft wirkt. Sie gibt uns Sinn und Motivation, sie schützt die Würde des Menschen und sie führt zu einer Haltung, die Verantwortung übernimmt und teilt. Wer regelmäßig betet, übt Achtsamkeit; wer fastet, lernt Maß und Mitgefühl; wer teilt, schafft Platz für andere. So wird Glaube zu einer Kultur der Rücksicht und Verlässlichkeit. Der Koran erinnert uns daran: „Allah gebietet Gerechtigkeit und Güte [..] und verbietet Abscheuliches und Gewalttätigkeit.“ (Sure An-Nahl, 16:90).
Gelebte Verantwortung im Alltag
Unsere islamischen Quellen verstehen Ethik nicht als Theorie, sondern als Verantwortung im Alltag. Zakat (Pflichtabgabe) und Sadaqa (freiwillige Spende) verbinden Solidarität mit konkreter Hilfe. Das Gebet gibt unserem Leben Struktur, das Fasten stärkt Mitgefühl. Ein Hadith des Propheten Muhammad (s) sagt: „Der Beste unter den Menschen ist der, der den Menschen am nützlichsten ist.“ Drei Haltungen sind uns dabei besonders wichtig: Die Absicht (niyya), damit Taten wirklich den Menschen dienen und nicht dem eigenen Ansehen. Die Selbstbeherrschung, die zeigt, dass wahre Stärke darin liegt, im Zorn gerecht zu bleiben. Und die Barmherzigkeit (raḥma), die daran erinnert, dass Hilfe immer die Würde des Menschen schützen soll.
Einladung zum Tag der offenen Moschee
Mit dem Motto „Glaube als Kompass der Menschlichkeit“ möchten wir deutlich machen: gelebter Glaube trennt nicht, er verbindet. Er schafft Begegnungen, baut Vorurteile ab und öffnet Wege zu mehr Verständnis und Vertrauen. Am Tag der offenen Moschee laden wir alle herzlich ein, unsere Räume zu betreten, mit uns ins Gespräch zu kommen und den Islam aus nächster Nähe kennenzulernen. Es ist ein Tag, an dem Fragen gestellt, Gedanken geteilt und Gemeinsamkeiten entdeckt werden können.
Wir wünschen uns, dass dieser Tag ein Zeichen setzt – für Respekt, Menschlichkeit und Zusammenhalt. Jede und jeder ist willkommen, mit uns ins Gespräch zu kommen und mitzuerleben, wie Glaube Orientierung gibt und das Miteinander stärkt.
TOM Allgemeines
In Deutschland leben über 4 Millionen Muslime. In den 60er Jahren kamen die meisten von ihnen bzw. ihre Eltern und Großeltern im Zuge der Arbeitsmigration nach Deutschland. Sie gründeten Vereine und Moscheen, um ihre Religion und ihre Kultur und Tradition auszuüben. Mittlerweile sind sie in Deutschland heimisch geworden und leisten ihren vielfältigen gesellschaftlichen Beitrag für das Gemeinwohl.
In den Vereinen und Moscheen finden viele Begegnungen statt. Um das Kennenlernen und den Dialog zu intensivieren, organisieren die Muslime in Deutschland seit über 25 Jahren jedes Jahr den Tag der offenen Moschee (TOM) – ein Tag, an dem Menschen unterschiedlicher Religionen und Kulturen sich in den Moscheen treffen. Natürlich kann man auch außerhalb des TOM die Moscheen besuchen.